Nach zwei Atlantiküberquerungen und über 10.000 gesegelten Meilen müssen wir zum Ende unserer Reise einiges am Schiff machen. Viele Segler hatten uns hierzu die Firma Sopromar in Lagos empfohlen. Am 18.7.2017 geht unsere Diana in Lagos bei Sopromar auf die Werft. Es gibt viel zu tun. Auf unserer Liste für die Werft stehen neues Antifouling, Reparatur der Lecks und der lecken Fenster, neue Schraube mit Ropecutter, Reparatur von Heizung, Heißwasserboiler und Bugstrahlruder, Ausbau der Mikrowelle und Einbau einer Blende, Motorservice, Außenborderservice, Ersatz der Endlosleine fürs Großsegel und als besonderes Bonbon ein Außenborderkran. Wir haben es nämlich satt, den 25 kg schweren Außenborder bei Wind und Welle per Hand zu hieven. Und das geht auch nur zu zweit.
Für uns selbst gibt es auch einiges zu tun. Auf unserer Liste stehen:
Diana wird aus dem Wasser gekrant. Direkt danach säubert ein Mitarbeiter mit dem Hochdruckreiniger den Rumpf.
Dann geht es zu unserem Standplatz auf dem Trockendock. Hier wohnen wir die nächsten 10 Tage.
Nicht gerade schön, auf dem Werftgelände zu wohnen. Unser Heim liegt ziemlich hoch, über 3 Meter.
Wir besorgen eine Treppe. Damit geht es schon viel besser hoch und runter.
Am ersten Tag ließ sich kein Handwerker blicken. Wir waren verärgert, wollten wir doch nicht den Rest unserer Reise hier stehen bleiben. Nach diversen Rücksprachen im Büro ging es ab Tag 2 dann aber zügig weiter. Bis zu vier Handwerker arbeiteten gleichzeitig am Schiff. Insgesamt sind wir mit der Werft und den Arbeiten sehr zufrieden. Wenn man es – wie wir – eilig hat, wieder ins Wasser zu kommen, ist es sicherlich hilfreich, mehrmals täglich bei der Leitung nachzufragen, wann das nächste Gewerk in Angriff genommen wird. Am Ende war Diana schon nach 10 Tagen – statt der veranschlagten 14 Tage – wieder zurück im Wasser.
Markus markiert die Ankerkette neu. Alle 10 Meter eine orange Markierung
Der neue Kran für den Außenborder.
Und unser neuer Propeller mit Ropecutter. Mit dem alten Faltpropeller waren wir unter Motor zu langsam. Nur unter sehr hohen Drehzahlen konnten wir vernünftige Geschwindigkeiten erreichen, verbunden mit einem entsprechendem Lärmpegel. Nach vielen Gesprächen – hier insbesondere großen Dank an Ralf von der Segelyacht malwieder – haben wir uns für diesen Festpropeller entschieden. Es ist ein dreiflügeliger 17 Zoll Propeller mit einer Steigung von 13, statt dem von Bavaria empfohlenen 17 x 12 Propeller. Dadurch erreichen wir höhere Leistung bei niedrigeren Drehzahlen. Aus dem Stand müssen wir mehr Gas geben (wie im 2. Gang mit dem Auto anfahren). Beim Segeln wird er etwas mehr Widerstand haben als unser alter Propeller, das müssen wir in Kauf nehmen. Unter Maschine sind wir dafür nun viel besser unterwegs, wie erste Tests gezeigt haben. Und wie! Bei 1600 Umdr./Min. 5,1 kn, bei 1800 (unsere normale Fahrtenumdrehungszahl) 5,7 kn, bei 2000 6,1 kn und bei 2400 sagenhafte 7,2 kn. So schnell waren wir noch nie unter Motor. Wir sind begeistert!
Der Ropecutter soll dafür sorgen, dass Leinen, die sich im Propeller verfangen, durchgeschnitten werden.
Nachdem wir wieder im Wasser sind, steht mit Sortieren und Reinigen (das Salz muss überall raus aus dem Schiff) und Packen noch viel Arbeit an. Zwischendurch fahren wir aber auch mit unserer Diana raus und erkunden die nähere Umgebung. Hier die Lagune von Alvor. Bei Ebbe fallen weite Teile der Lagune trocken und wir können tolle Wattwanderungen machen.
Wir freuen uns schon auf nächsten Sommer. Wir planen, durch die Straße von Gibraltar ins Mittelmeer zu segeln.
Jetzt freuen wir uns aber erst einmal auf Familie und Freunde zu Hause! Ende nächster Woche fliegen wir. So bleiben uns und den Kinder noch einige Tage Eingewöhnungszeit in den Schulferien, bevor der „normale“ Alltag wieder beginnt.
Herzlich willkommen in Poll, wir freuen uns, daß Sie uns mit Bildern und Texten haben mitreisen lassen, denn wir haben den Heimathafen „Anker Apotheke“ nicht verlassen.
Vielen Dank
Familie Brühl