Am Sonntag, 05.03.2017, beschließen wir, von Antigua direkt zu der Insel St. Barth zu segeln. Barbuda, wo wir eigentlich sehr gerne hin wollten, streichen wir wegen des Wetters. Schon seit über einer Woche ist starker Wind. Für Barbuda, eine flache Insel, kaum besiedelt, bei Nordost Wind nicht sehr geschützte Ankerplätze, sind dies ungünstige Bedingungen. Leider soll das Wetter nicht besser werden. Im Gegenteil, ab Dienstag ist richtig stürmisches Wetter angekündigt. Also wollen wir schnell los, um noch vor dem richtig schlechten Wetter auf eine andere Insel zu kommen. Wir fahren abends in Falmouth Harbour auf Antigua los und wollen am nächsten Morgen in St. Barth ankommen. Die Entfernung beträgt rund 80 Seemeilen. Wind ist angekündigt mit 5 – 6 Beaufort aus meist östlichen Richtungen; für uns ein Halbwindkurs. Die Wellenhöhe soll ca. 2 Meter betragen.
Vorher treffen wir noch die Crew der Croix du Sud, die am Nachmittag in Falmouth eintrifft. Schön, dass wir uns noch einmal sehen und verabschieden können, die Crew fliegt von Antigua aus nach Hause.
Seit der Atlantiküberquerung haben wir keine Nachtfahrt mehr gemacht. Durch die vielen Nachtfahrten zuvor haben wir aber mittlerweile etwas Routine. Wir essen erst zu Abend, verzurren alles im Boot und auf dem Boot, Positionslichter an und los geht es. Nach ca. einer halben Stunde im Windschatten Antiguas setzen wir die Segel. Es sind wenige Schiffe in der Nacht unterwegs. Ein Kreuzfahrtschiff begleitet uns lange in 3 – 4 Meilen Entfernung. Wir segeln an St. Kitts and Nevis und St. Eustatia vorbei. Wir nehmen wieder unsere übliche Wacheinteilung auf. Bis Mitternacht Elke, dann ich bis 3 Uhr, dann Elke bis 6 Uhr, dann wieder ich. Die Kinder schlafen, beschweren sich aber gelegentlich, da sie bei der Schräglage aufeinander rutschen. Das Leesegel, welches die Koje der Kinder trennt, haben wir nicht angebracht. Elke weckt mich gegen 23:30 Uhr, da wir wegen starkem Wind reffen müssen.
Am Morgen steht Oskar früh auf. Er möchte angeln. Oskar interessiert sich sehr fürs Angeln; er hat eine Vielzahl von Ködern etc. gekauft.
Land in Sicht. St. Barth taucht am Horizont auf. Hier ist das Wetter ganz gut; zwischendurch gab es aber auch heftige Regenschauer. Um 09:00 Uhr Montag früh machen wir an einer Boje direkt vor dem Hafen Gustavia fest.
Spektakulär ist der Anflug auf den Flughafen von St. Barth. Es können nur kleinere Maschinen landen. Zunächst sieht es so aus, als würden die Flugzeuge gegen einen Berg fliegen. Sie fliegen dann knapp über einen Kreisverkehr, gehen steil runter und müssen auf einer sehr kurzen Piste landen.
Gustavia, der „Ort“ von St. Barth, ist eine nette und aufgeräumte Stadt bzw. ehr ein Städtchen. Früher war die Insel schwedisch, daher der Name Gustavia. Später übernahm Frankreich die Insel. Nach Beendigung der Sklaverei verließ die farbige Bevölkerung die Insel. Heute ist St. Barth eine sehr europäische wirkende Insel. Man fühlt sich fast wie an der Cote d’Azur. Es ist auch ein ziemlich teures Fleckchen. Beim Makler ist eine Zwei-Zimmer Wohnung für 1.05 Mio Euro ausgezeichnet.
Trotz des „High-Society-Flairs“ ist der Ort nett und entspannt.
Es gibt Geschäfte von Prada, Gucci, Bulgari etc.
Werden schon stolze Preise aufgerufen ….
Aber wie gesagt, die Luxus-Botiquen sind nicht alles, insgesamt macht alles hier einen entspannten Eindruck. Vielleicht auch ein Vorteil des Fahrtensegelns, dass wir hier, wo Hotelpreise von 300 Euro und mehr pro Nacht normal sind, für nur 9,52 Euro pro Nacht vor dem Hafen an einer Boje festmachen können.
Wir feiern Nestors 8. – ten Geburtstag am 10.03.2017.
Und finden unsere nette Bar. Le Select besteht bereits seit 50 Jahren. Hier gibt es Bier aus der Flasche und zum Essen Hamburger und Pommes auf Plastiktellern. Es ist immer was los.
Public Viewing im Le Select, Paris gegen Barcelona. Unglaublich, Barcelona gewinnt 6:1 und macht damit die Schlappe aus dem Hinspiel (4:0 verloren) wett.
Hallo ihr Lieben,
toller Bericht und noch schönere Bilder – wecken in mir die Lust, auch schnell wieder aufs Wasser zu kommen. Bis zu unserem nächsten Törn ist es leider noch ein Weilchen hin. Aber Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude.
Wünsche euch noch viele schöne und entspannte Stunden auf dem Wasser und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel,
Stefan
Ihr LIeben,
bei gutem Wetter sind wir heute mit den Familien von Gregor – ohne Sabine, die in Brasilien ist – und Christian von der Gammersbacher Mühle nach Bauernhof Stiefelbusch gewandert. Doris hatte uns zum Geburtstagsessen eingeladen. Christian musste anschließend noch nach Bonn. Christian, Joy und May starten morgen Richtung Karibik. Er bringt Euch die nächsten Ersatzteile. Alle Kinder – bis auf Gregor – sind dann unterwegs.
Wir wünschen Euch besseres Wetter und gute Erholung und viel Rückenwind. Dann seid Ihr nach über einem Jahr Urlaub Anfang August wieder glücklich in Köln.
Alles Gute
Mama und Papa
Hallo ihr Lieben,
Wir schicken noch herzliche Glückwünsche und alles Gute zum Geburtstag an Nestor. Sicher toll, ein Geburtstag in der Karibik. Schön, dass es euch gut geht und das Wetter sieht ja wirklich toll aus. Klingt so, als würden die Inseln immer ausgelassen, wenn es regnet. Alles Liebe aus dem bergischen Frühling!
Kerstin & Christoph ☺