In der Karibik ankern wir viel. Das ist normal hier und wird von allen Yachten so gemacht. Zum einen gibt es viele tolle Ankerplätze an den Inseln. Zum anderen gibt es aber auch viel weniger Marinas als daheim in Europa.
Seit Samstag, 25. Februar 2017, sind wir mal wieder in einer Marina. Die Jolly Harbour Marina in Antigua. Das ist die einzige „normale“ Marina in Antigua. Englisch Harbour und Falmouth Harbour sind eher auf Superyachten spezialisiert.
Wir wollen vor allem Wasser tanken. Und einfach einmal unbegrenzt Frischwasser zur Verfügung haben. Die Batterien danken es mit längerer Lebensdauer, wenn sie ab und zu mit Landstrom zu 100 % aufgeladen werden. Supermarkt und Pubs sind direkt um die Ecke und es ist auch schön, einfach direkt an Land zu sein ohne erst das Beiboot besteigen zu müssen. Wenn Diana im Hafen liegt, lebt es sich – bis auf die Enge natürlich – fast wie daheim. 220 V Steckdosen sind im gesamten Schiff eingebaut. Strom für alle Elektrogeräte, vom Staubsauger bis zur Bohrmaschine, ist unbegrenzt vorhanden. Kaltes und warmes Wasser ebenso.
Die Marina-Aufenthalte sind aber – wie gesagt – selten in der Karibik. Und eigentlich ist das Ankern draußen in den Buchten ja auch viel schöner. In den 2,5 Monaten, die wir nun in der Karibik sind, waren wir nur in 4 Marinas: Bei Ankunft in St. Lucia fast zwei Wochen, 3 Tage in Martinique, eine Woche in Guadeloupe und nun seit 3 Tagen in Antigua. Die gesamte übrige Zeit lagen wir in Buchten entweder am eigenen Anker oder zum Teil auch an Bojen, an welchen man in Buchten festmachen kann.
Um längere Zeit autark, das heißt für zwei bis drei Wochen ohne einen Aufenthalt in einer Marina unterwegs sein zu können, muss man das Schiff dazu ausrüsten. Strom wird z.B. immer gebraucht. Der Verbrauch der Lampen ist in Zeiten von LED-Lichtern kein großes Problem mehr. Bei uns ist der größte Verbraucher der Kühlschrank. Der ist in unserer Bavaria 40 eher für nördliche, kühle Gewässer gebaut. In der heißen Karibik arbeitet er beinahe ohne Unterbrechung und verbraucht eine Menge Strom. Aber wer möchte schon gerne auf ein kühles Bier am Ankerplatz verzichten…. Auch beherbergt der Kühlschrank natürlich Käse, Wurst, Butter, Gemüse, Wasser, Milch, Fanta etc. Also muss für Strom gesorgt werden. Wir haben dazu unsere Solarzellen auf dem Bimini. Die produzieren in der Regel genug Strom, um die Batterien auf ca. 80 % ihrer Kapazität zu halten. Sinkt die Batterieladung aber einmal zu sehr ab, z.B. bei Bewölkung, machen wir für eine halbe bis eine Stunde täglich unseren Motor im Leerlauf an. Über die Lichtmaschine werden die Batterien dann wieder geladen.
Wichtig ist, dass das Schiff einen Batteriemonitor hat, um immer über den Ladestand der Batterien informiert zu sein. Auch sollte die Batteriebank deutlich größer als bei einem Serienschiff sein, um die Schwankungen der Ladung abzufangen (nachts wird bei uns mangels Sonne nicht geladen) und genügend Kapazität zu haben. Wir haben vor der Reise unsere Servicebatterien auf 480 Ah erweitert, damit kommen wir gut hin.
Wasser ist ein wichtiges Thema bei längeren Aufenthalten außerhalb des Hafens. Wasser zum Trinken nehmen wir nur aus Flaschen. Das schmeckt einfach besser als das häufig stark gechlorte Leitungswasser. Die typische 1,5 Liter Plastikflasche konnten wir in allen Ländern auf unserer Route für ca. 0,50 € pro Flasche kaufen. Allein die Schlepperei ist manchmal ein Problem.
Wir brauchen also (Süß-)Wasser zum Waschen und Kochen. Und in der Regel auch zum Spülen, da dauerhaftes Spülen mit Salzwasser das Besteck verrosten lässt und einfach nicht so sauber macht. Mit den 360 Litern Frischwasser aus unseren Tanks kommen wir gut für zwei bis drei Wochen zurecht, ohne ernsthafte Komforteinschränkung. Der Trick dabei: Wir lassen das Wasser nicht über das elektrische Wasserdrucksystem laufen. Denn dabei verbraucht man – wie daheim – bei einmal Händewaschen locker zwei bis drei Liter Wasser. Wir benutzen vielmehr bei längerem Aufenthalt außerhalb des Hafens unsere Handpumpen. Hier kommt das Wasser sehr dosiert heraus und wird nicht unnötig verschwendet.
Allein für die Dusche verwenden wir beim Ankern das Druckwassersystem. In der Regel duschen wir einmal täglich mit der Außendusche im Cockpit. Aber auch das verbraucht nicht allzu viel Wasser, da wir ja meistens schon nass aus dem Meer kommen, uns einseifen und dann mit Süßwasser abduschen.
Zum häufigen und langem Ankern braucht man auch ein vernünftiges Beiboot (Dingy). Denn das ist die Verbindung zum Land und zu anderen Schiffen. Wir haben ein drei Meter langes Dingy von Allroundmarine gekauft. Dazu einen 5 PS Viertakt Außenborder von Suzuki. In Europa haben wir über das relativ schwere Dingy und den schweren Außenborder noch geflucht. Denn Dingy und Außenborder müssen nach dem Ankermanöver ja von Deck gehievt und ins Wasser gebracht werden, das ist jedes Mal Schwerstarbeit. Hier in der Karibik sind die Wege vom Ankerplatz zum Land aber oft viel länger als in Europa. Auch sind die Wellen am Ankerplatz oft höher und der Wind stärker. Wir sind daher froh, dass wir keinen kleineren Motor und kein kleineres Dingy gewählt haben. Übrigens fahren in der Karibik viele Dingys mit Zweitaktmotoren. In Europa kann man diese leichteren, aber auch umweltschädlicheren Motoren aus Umweltgründen nicht mehr kaufen.
Schließlich braucht man zum Ankern natürlich einen vernünftigen Anker und eine gute Ankerkette. Man will ja nachts in Ruhe schlafen und nicht ständig Angst haben, dass der Anker nicht hält. Auf heutigen Langfahrtyachten findet man im wesentlichen drei Ankertypen: Rocna, Delta und Kobra. Wir haben als Hauptanker einen 20 kg Delta Anker. Dazu 80 Meter Ankerkette. Davon haben wir bisher maximal 50 Meter Kette eingesetzt. Aber es kann ja nicht schaden, noch etwas Reserve zu haben. Der Hauptanker mit Kette läuft über eine elektrische Ankerwinde. Als Zweitanker in der Backskiste haben wir einen 16 kg Kobra Anker mit 10 Meter Kettenvorlauf und 40 Meter Bleileine. Den haben wir bisher glücklicherweise noch nicht gebraucht. Aus Gründen der Sicherheit wollte ich auch unbedingt einen klassischen Stockanker mitnehmen. Der sieht so aus, wie man sich als Kind einen Anker vorstellt. Er soll auf verkrauteten Böden gut halten. Dieses 25 kg Ungetüm liegt bisher ebenfalls ohne Einsatz in der Backskiste. Okay, der ist vielleicht nicht unbedingt nötig ….. . Übrigens findet man sehr gute Tipps zum sicheren Ankern in Sönke und Judith Roevers Buch „Blauwassersegeln“.
Ihr Lieben,
hier ist es grau in grau. Mit May war ich gestern bei Karin, wo auch Jakob war. Sie hat ihn erkannt, ist aber auf dem Rückweg eingeschlafen. Ältere Leute – wie Euere Eltern – besuchen regelmäßig den Doktor.
Was bringt den Doktor um sein Brot? – a) die Gesundheit – b) der Tod.
Drum hält er uns, auf das er lebe, zwischen beiden in der Schwebe.
Hier nehmen die Feierlichkeiten ihren Lauf. In 10 Tagen kommen die Franzosen aus der Parnerstadt – mit 2 Übernachtungen bei uns. Die Rosen für die Diamantene Hochzeit unserer Nachbarn Hilde und Adolf werden gebunden. Außerdem wird eine Goldene Hochzeit groß gefeiert.
Herr Steinmetz wird Montag, 13.3., seinen Plan uns übergeben. Christian, Joy und May bringen Nestor ein kleines Geburtstaggeschenk mit und für Elke natürlich die gewünschte Creme.
Wir wünschen Euch weiterhin Wasser unterm Kiel und eine angenehmen Wind.
Mama und Papa
Hier in St. Barth ist es im Moment – wie in der gesamten nördlichen Karibik – sehr stürmisch, es soll noch bis Donnerstag abend so bleiben. Wir freuen uns schon sehr, bald Joy und Christian und natürlich die kleine May zu sehen.